In der Wirtschaftspsychologie heute stellt Trost (2021) fest: Feedback, Urteil und Lob sind nicht kompatibel. Er betont u.a. in seinem Artikel, daß Personen aus Feedback auf der Prozessebene den größten Nutzen ziehen.
In ähnlicher Form haben wir, Rüdiger Hossiep und Wolfram Berndt, uns in unserem Buch mit den Charakteristika von Feedback, Feedforward und Coachender Führung befasst und dabei u.a. den Vorteil einer Ressourcen- statt Defizitorientierung hingewiesen. (Abb. 1) Allerdings wäre eine „schwäbisch-sparsame“ Schlußfolgerung „Nicht geschimpft ist schon genug gelobt.“ zu kurz gedacht. Auch Lob (das der Lobende als anerkennendes Feedback verstehen möchte) erzielt oftmals nicht die erwünschte langfristige Wirkung.
Wie lobt und ermutigt man Mitarbeiter eigentlich richtig?
Nicht geschimpft ist schon genug gelobt? Oder: Schon gelobt ist noch nicht ermutigt!
Berner et al. (2015) haben in ihrem Standardwerk zu Ermutigender Führung die Unterschiede von Lob und Ermutigung herausgearbeitet. (Abb. 2)
„Schon gelobt ist noch nicht ermutigt“, könnte man in Fortführung des obigen Bonmots sagen. Prozessorientierung, Ansatz am Bedarf des Individuums oder die Kommunikation „auf Augenhöhe“ – um nur einige zu nennen – machen in der obigen Darstellung (und vor allem in der Praxis der Führung durch das Gespräch) den Unterschied in der Wirksamkeit aus.
Neugierig geworden?
Mehr zu Feedforward finden Sie hier: Feedforward statt Feedback PDF
Mehr zu ermutigender Führung finden Sie hier: Umsetzungsberatung.de
Quellen:
Trost,A. (2021): Feedback, Urteil und Lob sind nicht kompatibel, Wirtschaftspsychologie heute, abgerufen unter. https://www.wirtschaftspsychologie-heute.de/feedback-urteil-oder-lob-die-krux-der-psychologischen-dynamik/
Berner,W., Hagenhoff, R., Vetter, Th. & Führing, M. (2015): Ermutigende Führung. Für eine Kultur des Wachstums. Stuttgart: Schäffer-Poeschel:
Hossiep, R., Zens,J.E. & Berndt, W.(2020):Mitarbeitergespräche- motivierend, wirksam, nachhaltig (Praxis der Personalpsychologie), Hogrefe, Göttingen, (Praxis der Personalpsychologie, Band 16, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage)